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Gottesdienste und Andachten an Allerheiligen

An Allerheiligen gedenkt die katholische Kirche allen Heiligen – sowohl den bekannten und heilig gesprochenen als auch all den Frauen und Männern, die im Verborgenen ihren Glauben gelebt haben. Es ist auch guter Brauch, am Nachmittag der Verstorbenen zu gedenken und ihre Gräber aufzusuchen und zu segnen.
Gottesdienste und Andachten an Allerheiligen
Datum:
1. Nov. 2024

Ursprung und Entwicklung von Allerheiligen

Allerheiligen (lateinisch Festum Omnium Sanctorum) ist ein christliches Fest, an dem aller Heiligen gedacht wird, der „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“,[1] der bekannten wie der unbekannten.[2] Das Fest wird in der Westkirche am 1. November begangen, in den orthodoxen Kirchen am ersten Sonntag nach Pfingsten Ex-Bild-DB-ID: 28801

Ostern als Ursprung von Allerheiligen

Ab dem 4. Jahrhundert ist ein Fest für alle Heiligen überliefert. Die frühen Christen gedachten am Sonntag nach Pfingsten aller Heiligen, denn sie waren vom Osterfest lange nicht wegzudenken. Dieser "Herrentag aller Heiligen" geht auf Johannes Chrysostomus zurück und wurde damals am Oktavtag von Pfingsten gefeiert. In der griechisch-orthodoxen Kirche hat sich dieser Festtermin bis heute erhalten.

Das Leben der Heiligen wurde als Spiegel des Heilsgeschehens an Ostern verstanden. In dieser Weise versteht es auch der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief, wenn er von der Auferstehung spricht (vgl. 1 Kor 15,23).

Liturgiegeschichtlicher Ursprung in Rom im 7. Jahrhundert

Liturgiegeschichtlich liegt der Ursprung des Allerheiligenfestes in der Kirchweihe eines bisherigen heidnischen Tempels. Das Gebäude in Rom aus dem 2. Jahrhundert war zuvor allen Göttern des Heidentums geweit. Diese Kirchweihe fand wahrscheinlich im Jahr 609 statt.

Dieser heidnische Tempel ist in Rom bis heute erhalten und trägt den Namen „Pantheon“, also gebaut und gewidmet allen Göttern des Heidentums zur Ehre (von griechisch pan „all“, „gesamt“, und theós „Gott“). Seit der Kirchweihe trägt das Gebäude den Titel: „Maria, Königin aller Märtyrer“.

Papst Bonifatius IV. ordnete eine jährliche Feier am Freitag nach Ostern an.

Hochfest Allerheiligen im "Totenmonat" November

Ab dem 8. Jahrhundert verblasst der Zusammenhang von Ostern und dem „Herrentag aller Heiligen“ allmählich, sodass er zunächst in Irland am 1. November gefeiert wurde. Im Vordergrund stand nicht mehr das Osterfest, sondern die vergehende Natur: Anfang November begann in Irland der Winter und das neue Jahr. Irische Missionare brachten das neue Allerheiligenfest im 9. Jahrhundert auf den Kontinent. Der Termin von Allerheiligen passt auch deshalb in den Totenmonat November, weil sich der lebende Christ durch Jesus Christus mit den Toten verbunden weiß.

Die sichtbare Vergänglichkeit in der umgebenden Natur sensibilisiert den Menschen für die Vergänglichkeit der irdischen Welt. Dadurch öffnet sich der Blick auf das Leben nach dem Tod und die Vorbilder dorthin: alle Heiligen.

Papst Gregor IV. setzt Fest Allerheiligen 836 ein

Im Jahr 835 setzt Papst Gregor IV. das Fest offiziell im Kalender fest. Die Kirche gedenkt an diesem Tag nicht nur der vom Papst heiliggesprochenen Frauen und Männer. An Allerheiligen wird auch jener Menschen gedacht, die ihren Glauben still gelebt und ihr Christsein konsequent verwirklicht haben.

Daraus ergibt sich eine erweiterte Definition des Heiligenbegriffs, die an das Verständnis der Paulusbriefe anknüpft. Auch Papst Franziskus nimmt in seinem Dokument "Gaudete et exultate“ (Freut euch und jubelt) dieses weite Verständnis des Heilig-Seins auf.

Quelle: Erzbistum Köln

Friedhöfe und Kirchen im Seelsorgebereich Dormagen-Süd