Laudes

Stundengebet?
Die paulinische Mahnung: „Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5,17) wurde schon in der Antike als Richtschnur für ein Leben, das durch und durch vom Glauben an Gott getragen wird, angesehen. Im Mittelalter wurde mit der Einführung der lateinischen Einheitsliturgie das Stundengebet dann für lange Zeit zu einer Domäne von „Profis“. Wenn heute Christen dieses Wort hören, dann sind zwei sehr unterschiedliche Reaktionen möglich: entweder Ratlosigkeit oder Begeisterung. Die einen sind die große Mehrheit und haben, auch mehr als 50 Jahre nach der Wiederbelegung der Tagzeitenliturgie, diese als Gottesdienstform wenig zu spüren bekommen. Dabei passt das Stundengebet hervorragend in unsere Zeit: Es ist die kleine, unaufdringliche Feierform für zwischendurch. Es bringt Ruhe und Gemeinschaft in unseren oft von Hektik und Vereinzelung geprägten Alltag. Durch seine biblische Sprache und den meditativen Elementen ist es auch ökumenisch völlig kompatibel.
Während der Fastenzeit wollen wir jeden Dienstagmorgen in unserer Pfarrkirche die morgentliche "Laudes" beten. Die Tagzeitenliturgie hat grundsätzlich einen festgelegten Aufbau und ist in dem liturgischen Buch „Die Feier des Stundengebets. Stundenbuch.“ geordnet. Das Kleine Stundenbuch steht in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Die Feier des Stundengebets besteht aus vier Grundelementen: Dem Hymnus, der Psalmodie, der Lesung und dem Gebet. Aber keine Sorge. Auch Unerfahrene werden schnell die Abläufe erfassen. Außerdem stehen erfahrene Personen zur Seite.