Als 1979 mit den Aushubarbeiten für das neue Pfarrheim neben der Kirche St. Michael begonnen wurde, ahnten die Mitglieder der Grabungsequippe um den damalig zuständigen Archäologen Gustav Müller noch nicht, welcher Fund sich auf dem Areal verbergen würde, das alle Dormagener nur als "Pastors Garten" bezeichneten. Doch schon die ersten gesichteten und freigelegten Ziegellagen sorgten schnell für Aufsehen und stoppten unweigerlich die gerade erst begonnenen Baggerarbeiten.
In mühevoller Handarbeit legte eine Gruppe von Ehrenamtlern in den folgenden Wochen einen erstaunlich gut erhaltenen Erdkeller frei, der glücklicherweise nur in seinem südlichen Teilbereich durch eine mittelalterliche Materialentnahme gestört worden war. Funde, die im unmittelbaren Bereich und Umfeld des Kellers geborgen werden konnten, deuteten sicher auf eine Datierung in die römische Epoche Dormagens hin. Zusammen mit Sponsoren und öffentlichen Mitteln gelang es den Mitgliedern des Grabungsteams unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit dieses in der Region nahezu einmalige Bodendenkmal dauerhaft zu sichern und zu konservieren. Zugleich konnte damit auch der Grundstein für den stetigen Ausbau des kleinen Römermuseums gelegt werden.
Auch in Dormagen und der unmittelbaren Umgebung konnte einer Vielzahl römischer Keramiküberreste in zum Teil sehr gutem Erhaltungszustand geborgen werden. Ein Teil der Stücke stammt aus mitunter reichen Grabbeigaben, die den Verstorbenen mit ins Jenseits gegeben wurden. Doch erzählen Stücke wie ein Tintenfass ebenso aus dem damaligen Alltag der Lebenden.
Der Römerkeller beherbergt heute neben einer beeindruckenden Auswahl an Feinkeramik (römisch: Terra Sigilata) auch eine kleine Sammlung alltäglicher Gebrauchskeramiken, die eindrucksvoll aus dem antiken Leben in und um Durnomagus berichten.
Als militärischer wie auch ziviler Knotenpunkt besaß der Platz Durnomagus bereits in der frühen Kaiserzeit sehr wahrscheinlich eine enorm wichtige Bedeutung und war direkt an das bis nach Gallien reichende Verkehrs- und Straßennetz angeschlossen. Zwar sind die meisten dieser Verkehrswege heute unter modernen Straßen oder aber in landwirtschaftlich genutzten Feldern verschwunden, doch künden die im Römerkeller ausgestellte Weihesteine noch immer von den einstigen Handelsrouten, die selbstverständlich auch in Kriegs- und Krisenzeiten eine wichtige Rolle spielten und die die römische Herrschaft entlang des Rheins über Jahrhunderte hinweg sicherten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden die Weihesteine als Dank an die Götter von Reisenden gestiftet, die ihre Reise sicher und wohlbehalten hinter sich gebracht hatten.